Zwischen Respekt und Rollenkonflikt
- Zoë Schlär
- 21. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
...wenn Teams ins Wanken geraten
Carla und Henny arbeiten seit vielen Jahren Seite an Seite. Eingespielt, vertraut und das Fundament der Abteilung. Neben ihnen Benni, ruhig und verbindlich, jemand, der selten aneckt. Mels Stelle bleibt wegen Elternzeit unbesetzt – eine Lücke, die spürbar ist.
Neu hinzugekommen ist Valerie als Teamleitung. Von außen kommend, hochqualifiziert und voller Tatendrang. Doch ihr Elan trifft auf Widerstand: Missverständnisse, verletzende Worte, das Gefühl mangelnder Wertschätzung. Während Valerie das Team kritisch sieht, fühlen sich Carla und Henny übergangen und nicht respektiert.
Das Ergebnis: Überlastung, Spannungen, ein Klima, in dem vieles unausgesprochen bleibt. Wer genauer hinsieht, erkennt, dass hier grundlegende Systemgesetze verletzt werden:
• Anerkennung, Wertschätzung, Respekt – für die Person, für die Kultur, für die gelebte Ordnung. Wer sie nicht erfährt, zieht sich zurück.
• Das Gleichgewicht von Geben und Nehmen. Es gerät ins Wanken, wenn viel geleistet wird, ohne Ausgleich oder Resonanz.
• Früher vor später. Die lange Zugehörigkeit verdient Vorrang und Beachtung. Wird das übergangen, entsteht Widerstand.
• Vorrang von höherer Verantwortung. Leitung trägt Verantwortung, die erst in Verbindung mit dem Team wirksam werden kann.
• Mehr Kompetenz und Wissen haben Vorrang – aber nur, wenn sie gewachsene Erfahrung anerkennen und sich mit ihr verbinden.
Wo Ordnung verletzt wird, stockt das Miteinander. Der Weg zurück braucht Zeit, gelingt aber durch echte Gespräche, Zuhören und das Anerkennen verletzter Erfahrungen. Erst dann kann ein belastetes Gefüge wieder zu einem tragenden Team werden.
Die ganze Kolumne finden Sie hier: https://www.cremeguides.com/zeitgeist/zwischen-respekt-rollenkonflikt/
Mehr zu den Systemgesetzen finden Sie hier: https://hanseatisches-institut.de/systemgesetze/

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