In den letzten Jahren haben sich die Krisen der Menschen in vielen meiner Mediationen sehr vertieft. Konflikte und Krisen kommen oft Hand-in-Hand und bis zu einem gewissen Punkt ist es "normal" dass Menschen in Konflikten Symptome aufweisen, die denen von Menschen in Depressionen gleich oder sehr ähnlich sind: Erschöpfung, Verlust von Freude, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Schlafstörungen etc.
Darüber hinaus bemerke ich, dass inzwischen der Umgang mit Substanzmissbrauch und Abhängigkeit von vielen Konfliktparteien offen thematisiert wird. Von daher finde es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, bis zu welchen Momenten eine Mediation sinnvoll ist und an welcher Stelle wir Mediator:innen die Aufgabe haben, eine Mediation gegebenenfalls abzubrechen, da eine psychische Erkranken, wie Depression, Angststörung oder Sucht vorliegen könnte. Wichtig ist es in diesen Prozessen im richtigen Format zu bleiben, nicht zu diagnostizieren, sondern eine erste, wertfreie Hilfe zu leisten und dabei die Allparteilichkeit nicht zu verlieren. Eine große Herausforderung!
📌 Weitere Informationen finden Sie im Spektrum der Mediation, Herausgegeben vom Bundesverband MEDIATION e.V. in der Ausgabe 96 (2. Quartal 2024)
📌 Mental Health First Aid - Kurse geben einen guten Überblick
📌 Supervision und/oder ein professioneller Austausch mit Kolleg:innen (die sich mit dem Thema auskennen) können absolut notwendig sein.
Bleiben Sie gesund!
Bleiben Sie sauber!
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